Im Hintergrund sieht man den Pfleghof, in Form eines weißen Gebäudes und im Vordergrund ist ein kleiner Brunnen mit einer menschlichen Skulptur, welche in einem Buch blättert

Geschichte des Pfleghofs

Nach 1095 gründeten die Söhne vom Gaugrafen Manegold ein Männerkloster bei der Kirche zu Nau.

Noch vor 1125 wurde das Kloster nach Anhausen an der Brenz verlegt, da es den Mönchen an der Nau zu laut und zu lebhaft zuging. In Langenau blieb hingegen der Pfleghof, der Wirtschaftshof des Klosters.

Der vom Abt und Konvent des Klosters Anhausen eingesetzte Pfleger hatte die Aufgabe, in Langenau den Zehnten und die sonstigen Abgaben für das Kloster in Empfang zu nehmen.

1447 gelangte der Pfleghof mit Anhausen an Württemberg, das ihn von 1536 bis 1744 an Ulm verpfändete.

Um 1591 entstand der Wohn- und Torbogenbau an der Nordostseite des Pfleghofs. Während des 30jährigen Krieges brannte der Kornkasten und 1651 der gesamte Pfleghof. Der Wiederaufbau erfolgte bereits im darauffolgenden Jahr.

1744 ging das Anwesen wieder an Württemberg über. Wahrscheinlich wurde zu dieser Zeit auch der Stadel auf der Ostseite des Hofes erbaut.

Seit 1980 befindet sich der Pfleghof im Besitz der Stadt Langenau. Auf dem westlichen Teil des Anwesens entstand eine moderne Dreifach-Turnhalle. Im ehemaligen Wohngebäude wurden die vor- und frühgeschichtliche Abteilung des Heimatmuseums, die Ungarndeutsche Heimatstube und das Stadtarchiv untergebracht.

Nach der umfangreichen Sanierung des Torbogengebäudes und des Stadels beherbergen diese seit 1987/88 die Bücherei und einen Veranstaltungssaal. Dabei wurde im Obergeschoss der Bücherei das Fachwerk wieder freigelegt. Die alte, nach innen sichtbar gelassene Dachkonstruktion des Stadels vermittelt auf ihre Weise eine ganz eigene Atmosphäre.

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