"Langenau - Stadt der Quellen, Mühlen und Störche", unter diesem touristischen Leitspruch firmiert unsere Stadt. Mittlerweile hat Langenau über 100 Störche, die die Stadt prägen. Auch immer mehr Jungstörche kommen hinzu.
Die Störche lieben die Langenauer Innenstadt, wo sie vermehrt und mühselig ihre Nester bauen, zum Beispiel auf dem Langenauer Rathausdach.
Seit 2021 werden einige Jungstörche, durch das Max-Planck-Institut besendert um ihre Flugbahn nachzuverfolgen. Dazu gibt es eine passende App zum Nachverfolgen.
Die Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Schiller Realschule haben auch die Möglichkeit in der Schulzeit das Storchennest und die Storchenaktivitäten auf dem Schuldach mit einer Webcam zu beobachten.
Bildergalerie Störche
Storchennester Standorte in Langenau
Häufig gestellte Fragen zu unseren Störchen
Ein Storch ist zwischen 80 Zentimeter und ein Meter groß. Seine Flügelspannweite geht bis zu zwei Metern. Ein Männchen kann bis zu vier Kilogramm, ein Weibchen circa 3,5 Kilogramm schwer werden.
Der Weißstorch ist ein Allesfresser. Er frisst Regenwürmer, Grillen, Heuschrecken, Egel, Schnecken, Mäuse, Frösche, Kleinfische, Schlangen und Aas.
Ein Weißstorch benötigt circa 500 Gramm Nahrung am Tag, das sind in etwa 26 Feldmäuse oder 1.100 Regenwürmer. Jungstörche benötigen in der größten Wachstumsphase (3. bis 6.Woche) sogar bis zu 1.200 Gramm Nahrung pro Tag.
Die Störche treffen im Brutgebiet zwischen Anfang März bis Ende April an und beginnen mit der Brut Ende März bis Anfang Mai. Sie legen meisten drei bis fünf und maximal sieben Eier in meist zweitägigem Abstand.
In der Regel treffen die Störche, wenn sie unterwegs die Brutdauer beträgt circa 32 Tage. Die ersten vier Wochen werden die Jungen gehudert, also unter die Flügel genommen, um sie gegen Regen, Kälte oder Hitze abzuschirmen. Jungstörche sind nach acht bis neun Wochen flugfähig, werden aber danach noch ein bis mehrere Wochen von den Altstörchen betreut.
Im Schnitt schaffen es in der Regel circa zwei Jungstörche pro Brutpaar.
Feuchtwiesen, extensives Grünland, mindestens 200 Hektar in Horstnähe, im Umkreis von 3 Kilometern.
Die Störche machen sind ab Ende Juli bis Anfang September auf den Weg in ihr Winterquartier. Die Jungstörche gehen meist vor Altstörchen. Die Rückkehr ist ab Ende Februar. Ihr Winterquartier suchen sie meist in Westafrika oder Ostafrika. Einige Störche überwintern in Spanien oder ziehen gar nicht weg.
2023 wurden in 17 Storchennestern 38 Jungvögel registriert. Im Stadtgebiet von Langenau gibt es zurzeit 25 bewohnte und unbewohnte Nester. Drei weitere Nester befinden sich im Langenauer Ried sowie jeweils ein Nest in Göttingen und in Albeck.
Jahr
2017
2018
2019
2020
2021
2022
Benutzte Nester
6
10
12
14
17
17
Jungvögel
15
30
33
40
43
48
Seit Sommer 2022 ist Dr. Jörg Müller Storchenbetreuer in Langenau. Gerd Bühler, der sich ehrenamtlich engagiert, ist sein Stellvertreter.
Storchennester sind, sobald sie als solche erkennbar sind, streng nach Paragraf 44 Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Ein eigenmächtiges Entfernen ist nicht erlaubt. In kritischen Fällen, wenn der Betrieb eines Kamins nicht mehr möglich ist, oder bei Gefahr für Leib und Leben muss beim Regierungspräsidium ein entsprechender Antrag gestellt werden. In derartigen Fällen sollte zunächst Dr. Jörg Müller als Storchenbeauftragter kontaktiert werden.
Im Herbst wird regelmäßig eine Nestreinigung und eine Reinigung von Dachrinnen nach vorheriger Begutachtung von Dr. Jörg Müller durchgeführt. Falls betroffene Hauseigentümer Handlungsbedarf bei ihrem Wohngebäude sehen, bitten wir um Kontaktaufnahme mit Dr. Jörg Müller. Mit der Nestreinigung-Maßnahme soll die Wasserdurchlässigkeit der Nester gewährleistet werden. Bei einer Nestreinigung können mehrere hundert Kilo Material zusammenkommen, das entsorgt werden muss. Die Kosten hierfür trägt die Stadt, sie erhält einen Zuschuss vom Landkreis in Höhe von 50 Prozent. Die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer müssen hingegen nichts bezahlen.
Für Schäden, die von einem Storchennest verursacht werden, ist der Hauseigentümer oder die Hauseigentümerin nicht haftbar.
Bitte melden Sie sofort jeden Storchenunfall und jeden tot aufgefundenen Storch per Telefon an Dr. Jörg Müller oder an die Stadtverwaltung.
Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre wurde auf dem Gelände der Kläranlage eine Auffangstation für verletzte Störche eingerichtet. Die Betreuung von verletzten Tieren wird von Dr. Jörg Müller und Martin Tkacik von der Stadtverwaltung übernommen.
Interessierte, die sich als freiwillige Helferinnen und Helfer für die Betreuung der Tiere engagieren wollen, können sich gern bei der Stadtverwaltung melden. Der zeitintensivste Pflegeaufwand ergibt sich im Juli und August, wenn die Vögel flügge werden.
Derzeit sind circa 15 Störche beringt. Damit ist eine Nachverfolgung des Brutverhaltens möglich. Sofern zusätzlich Sender angebracht wurden, kann die Flugroute der Störche nachverfolgt werden.