Ergebnisse der Befragung - Teil 2
Städtebau und Erscheinungsbild
Wesentlich prägen das Erscheinungsbild einer Stadt der Zustand, die Qualität und die Gestaltung der gebauten Umwelt und des öffentlichen Raums. In Frage 20 zeigt sich, dass die Befragten ein schönes allgemeines Stadterscheinungsbild mit Aufwertungspotentialen sehen: 73,6 Prozent bewerten den aktuellen Zustand positiv. Die Befragten auf den Ortsteilen haben dabei einen positiveren Eindruck als die Befragten der Kernstadt (72,5 Prozent).
Anders ist es beim Stadterscheinungsbild in den Ortsteilen: Dieses wird insgesamt zu 70,1 Prozent positiv bewertet - in Langenau mit 74,7 Prozent, aber deutlich geringere Werte in den Ortsteilen: In Göttingen 63,4 Prozent, in Hörvelsingen 55,7 Prozent und in Albeck nur 52,1 Prozent. Mit 73,7 Prozent erhält die Sauberkeit der öffentlichen Straßen und Anlagen eine ähnliche Einschätzung.
Die Grünflächen bzw. die Begrünung finden zu 64,9 Prozent Anklang. Jedoch sind die Befragten besonders mit dem Zustand der öffentlichen Straßen nicht zufrieden: nur 58,7 Prozent beurteilen diesen positiv (in Hörvelsingen sogar nur 33,9 Prozent).
Soziales, Bildung und Betreuung
Die Befragung zeigt im Bereich Bildung und Betreuung eine große Zustimmung: So werden die Grundschulen und die Kindertagesstätten jeweils mit um die 90 Prozent sehr positiv bewertet (Frage 20, hier nicht abgebildet). Auch die dazugehörigen Betreuungs- bzw. Ganztagesangebote erhalten 77,9 bzw. 83,3 Prozent Zustimmung. Die weiterführenden Schulen sind den Befragten sehr wichtig und 83,3 Prozent schätzen diese als sehr gut oder gut ein (bei den 16-19-Jährigen nur ca. 66 Prozent). Auch bei der Erwachsenenbildung (vh ulm) sind 67,5 Prozent zufrieden (in den Altersgruppen ab 65 Jahre sogar ca. 80 Prozent).
Unter den Angeboten im sozialen Bereich wird die hausärztliche Versorgung am wichtigsten gesehen. Die bestehenden Angebote werden zu 75,6 Prozent positiv bewertet. Die fachärztliche Versorgung nimmt immer mehr an Bedeutung zu, wird aber in der Stadt Langenau nur von knapp der Hälfte der Befragten als gut eingestuft. Ebenfalls ausbaufähig sind die Angebote für Menschen mit Behinderungen und die Integrationsangebote für ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger (53,7 bzw. 57,4 Prozent).
Anders sieht es auch bei den ambulanten Pflegediensten und stationären Pflegeeinrichtungen für Seniorinnen und Senioren sowie den mobilen Angeboten (in Ortsteilen ist jedoch nur ca. die Hälfte der Befragten zufrieden) und der Nachbarschaftshilfe aus mit Zufriedenheitswerten zwischen 71,8 und 84,0 Prozent.
Freizeit und Lebensalltag
Bereits in Frage 2 wurde das gute Kulturangebot, die Veranstaltungen, das Vereinsleben, das Sport- und Freizeitangebot besonders hervorgehoben. Bestätigt wird dies durch hohe Zustimmungswerte in den Fragen 11 (hier nicht abgebildet) und 20. Während sich bei den kirchlichen Angeboten sowie Sport- und Vereinsangeboten deutlich positive Werte mit meist über 90 Prozent über alle Altersgruppen zeigen, sind beim Kultur- und Freizeitangebot (87,4 und 76,4 Prozent in Frage 11) die unter 40-Jährigen unzufriedener als alle anderen Altersgruppen (5 bis 25 Prozent geringere Zustimmung, besonders beim Freizeitangebot).
Für Jugendliche werden von 75,4 Prozent der Befragten Angebote vermisst (Frage 12, hier nicht abgebildet), von befragten Jugendlichen sogar zu 86,4 Prozent. Vermisst werden ergänzende Treffpunkte im bestehenden Angebot für Jugendlichen, wie ein Jugendtreff/-haus, eine Bar, Disco, Café oder Clubraum und Sport- bzw. Freizeitangebote.
Ebenfalls ein großer Verbesserungsbedarf besteht bei den Restaurants und Gaststätten. Als sehr wichtig beurteilen die Befragten das bestehende Angebot, allerdings mit 57,1 Prozent, in der Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen zu fast 65 Prozent, negativ. Bei den Cafés fällt die Bewertung mit 77 Prozent nochmals schlechter aus (in der Altersgruppe 85+ bei 95 Prozent). Diese Werte bestätigen das Ergebnis in Frage 3 (zu wenig Gastronomie/Bars/Cafés).
Mobilität und Digitalisierung
In Frage 3 wurden der Verkehr/Lkw-Verkehr, kein gutes Radwegenetz, nicht genügend Parkplätze vorhanden sowie ein schlechter ÖPNV insgesamt und in den Ortsteilen als sehr störend benannt. Dies bestätigt sich auch in Frage 20: 58,6 Prozent der Befragten sagen, dass die Belange von Radfahrern zu wenig berücksichtig werden (Altersgruppen ab 65 bei ca. 70 Prozent). Die Parkmöglichkeiten in der Kernstadt empfinden nur 50,5 Prozent der Befragten als ausreichend (Ortsteile leicht höher), bei den Parkmöglichkeiten in den Ortsteilen sind es 72,5 Prozent.
Das Thema des Öffentlichen Nahverkehrs wird besonders von den Ortsteilen in den Fokus gerückt. Das zeigt sich in der Bewertung nach Wohnorten: Der Öffentlicher Nahverkehr insgesamt wird in den Ortsteilen nur halb so gut bewertet wie in der Kernstadt (Zustimmungswerte um die 40 Prozent im Gegensatz zu fast 80 Prozent). Beim Öffentlichen Nahverkehr in den Ortsteilen geht die Bewertung noch weiter auseinander (ca. 15 Prozent im Vergleich zu fast 50 Prozent Zustimmung in Langenau).
In Frage 20 legen die Befragten den Schwerpunkt auf zwei weitere Themen: Zum einen auf die digitale Infrastruktur, die zu 58,4 Prozent negativ bewertet wird (bei den unter 30-Jährigen fast 70 Prozent) und zum anderen auf die Berücksichtigung der Belange von Fußgängern (65,4 Prozent Zustimmung) sowie der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum bei einer positiven Bewertung von 61,5 Prozent (geringere Zustimmung bei Altersgruppen ab 65, in Göttingen nur 50 Prozent).