Lesung Jaroslav Rudis "Weihnachten in Prag"
Wandern durch das verschneite Prag
Heiligabend ist vielleicht der ruhigste Tag des Jahres in Prag. Der Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker, der Deutsch studiert hat, erzählt von diesem Tag im kalten Winter in dieser altehrwürdigen Stadt, es schneit, der Wind pfeift und die Straßen sind wie leer gefegt.Rudiš erzählt von der Moldau, den vielen Brücken, alles überragt vom Hradschin, der größten Burganlage der Welt. Doch in den Kneipen, den Gasthäusern ist auch an diesem Tag Einiges los, dort trifft er Freunde und erfährt Geschichten, die er als echter Prager Erzähler auf tragikomische Weise wiedergibt. Kein Wunder, dass dabei auch Kafka, Hašek und Hrabal plötzlich auftauchen.
Er trifft auf einen einsamen Mann, der im Lokal „Zum Ausgeschossenen Auge“ mit einem Karpfen im großen Gurkenglas auf das Weihnachtswunder wartet, auf seine Frau und auf das Christkind mit Geschenken. Denn Prag bleibt auch an Heiligabend immer Prag mit seinem eigenen Lebensgefühl, das noch immer Platz für Originale hat.